Fotograf: Markus Lamers

Mittwoch, 31. Oktober, 19.30 Uhr

Im Gartensaal des Karlsruher Schlosses

Vive la Belle Époque!

Varieténerven und Kunst?

Brettl-Lieder und Chansons um 1900

Malika Reyad, Mezzosopran
Klaus Webel, Klavier
Tina Stolt, Bühnenbild
Sönke Frank, Regie

"So war im letzten Grunde jene Generation, der man jede Aufklärung und jedes unbefangene Beisammensein mit dem anderen Geschlecht prüde untersagte, tausendmal erotischer disponiert, als die Jugend von heute mit ihrer erhöhten Liebesfreiheit", schrieb Stefan Zweig Ende der 30er Jahre über die Gesellschaft der Belle Époque. Otto Julius Bierbaum lieferte den "Soundtrack": In "Brief an eine Dame" hatte er sich im September 1900 die Wirkung seiner Chansons ausgemalt:

Die Angeschriebene begänne "sofort zu blättern, zu naschen, zu lesen, und die kleinen heitern Refrains flögen von Ihren frischen Kirschenlippen auf und jagten sich zwischen den vergoldeten Liebesgöttchen über den Spiegeln und Fensterbögen."

Bierbaum hatte in der Sammlung "Deutsche Chansons" Gedichte u. a. von Falke, Salus, Dehmel und Wolzogen veröffentlicht - bunte Chansons, von Pariser Cabarets beeinflusst. Die von Komponisten wie Schömberg, Zemlinsky und Sommer fürs Varieté vertont wurden. Stefan Zweig hätte an dem bunten, lustigen, poetischen und auch frivolen Abend sicher seine Freude gehabt.

 

Eintritt frei!