Freitag, 11.Oktober, 20 Uhr
Im Gartensaal des Karlsruher Schlosses
Hör mir doch mal zu! -
La Voix humaine
Musiktragödie in einem Akt in deutscher Übersetzung
Text von Jean Cocteau, Musik von Francis Poulenc
In Zusammenarbeit mit pro arte Königsbach-Stein e. V.,
Gesellschaft zur Förderung der Künste
-- Prolog --
Darsteller: Malika Reyad, Christiane Weber, Guido Weber
Ton und Film: Sönke Frank
Sprecherinnen und Sprecher: Akila Chetitah, Ruth Eberhard, Sönke Frank, Katharina Heilgeist, Björn Gödelt, Sigrid Kleinsorge, Malika Reyad, Marco Sommer, Inés Stocker,
Antje Reimer, Christiane Weber und Jelka Weber.
Das Verlassen-Werden und das Zurück-Bleiben.
Die Trauer und die Einsamkeit.
Die Kehrseiten der Liebe.
Wer hätte dazu nichts zu sagen?
Zahlreiche Menschen waren bereit, ganz persönliche Gedanken und Erfahrungen zu diesen Themen in Worte zu fassen und für den heutigen Abend zur Verfügung zu stellen.
-- Pause --
La Voix humaine - Die menschliche Stimme
Francis Poulenc (1899 - 1963)
Die Frau: Malika Reyad
Musikalische Leitung und Klavier: Roberto Domingos
Regie und Bühnenbild: Sönke Frank
Bühnenbild: Christiane Weber
Kostümbild und Stickerei auf Kostüm: Corinna Claassen
Kostümschneiderin: Dagmar Beuttenmüller
Einstudierung: Melania Inés Kluge
Aber was, wenn da mit einem Mal keiner mehr ist, der ihr zuhört? Da ist die verlassene Frau, die die Trennung nicht akzeptieren will "weil die Dinge, die ich mir nicht vorstelle, nicht existieren". So versucht sie hilflos das Scheitern der Beziehung zumindest hinaus zu zögern. Das Telefon ist dabei die letzte - trügerische Verbindung zum abtrünnigen Partner: Fluch und Segen, Hoffnung und Verzweiflung, Distanz und Nähe zugleich. Die Reduktion dieser einaktigen Musiktragödie auf eine Sängerin, ein Klavier schafft eine konzentrierte Darstellung, in der alle Aspekte einer zerbrochen Beziehung wie auf dem Seziertisch vorgeführt werden: das Gehen, das Verlassen-Werden, das Zurückbleiben, die Einsamkeit, Sprachlosigkeit, Abhängigkeit, Reaktionen und Übersprungshandlungen.
Roberto Domingos
Foto: Reinhold Hilgering